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Verbundglas

Verbundglas besteht aus zwei oder mehr Glasscheiben mit einer oder mehreren Zwischenschichten aus Folien. Es handelt sich um ein verklebtes Verbundglasprodukt. Für die Zwischenschichten stehen verschiedene Materialien zur Verfügung, wie beispielsweise PVB, EVA oder Ionoplast-Folie (bekannt als SGP).

Verbundglas gewinnt aufgrund seiner hohen Sicherheit immer mehr an Bedeutung. Im Bereich Architekturglas lässt sich schwer sagen, welche Art von Zwischenschichtfolie beliebter ist, da sie unterschiedliche Produkteigenschaften aufweisen und jeweils ihre eigenen Vorteile bieten.

EVA-Zwischenschichtfolie

EVA steht für Ethylen-Vinylacetat-Copolymer und zeichnet sich durch Wasser- und Korrosionsbeständigkeit aus. Im Vergleich zu PVB- oder Ionoplast-Zwischenschichtfolien besitzt es eine niedrigere Schmelztemperatur und gute Fließfähigkeit. Es kann bei Temperaturen von 110–120 °C verarbeitet werden, und die resultierenden Glasoberflächen erfüllen die geforderten Transparenz- und Haftfestigkeitsstandards.

Ein einfacher Ofen mit Vakuum und Hitze genügt für die Produktion von EVA-Laminierungen, sodass die Investition in Produktionsanlagen gering ist und nur wenig Platz für die Aufstellung benötigt wird.

Aufgrund der guten Fließfähigkeit der EVA-Folie eignet sie sich für verschiedene Arten der Einlegeschichtlaminierung, die zur Herstellung von Dekorglas mit vielfältigen Mustern führen.

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PVB-Zwischenschichtfolie

PVB steht für Polyvinylbutyral und zeichnet sich durch hohe Transparenz, Kältebeständigkeit, Schlagfestigkeit und Beständigkeit gegen ultraviolette Strahlung aus.

PVB-Folie ist derzeit das am weitesten verbreitete Zwischenschichtmaterial für Architekturglas und Autoglaslaminierung. Im Vergleich zu EVA-Zwischenschichtfolie sind die Lager- und Verarbeitungsbedingungen deutlich komplexer. Für die Herstellung des Folien-Glas-Sandwiches ist in der Regel ein Raum mit stabiler Temperatur (18–23 °C) und Luftfeuchtigkeit (18–23 %) erforderlich. Der Feuchtigkeitsgehalt der PVB-Folie sollte zwischen 0,4 % und 0,6 % liegen. Nach dem Vorwärmen und Walzen oder Vakuumieren wird der Autoklav auf 120–130 °C erhitzt und 30–60 Minuten lang bei 1,0–1,3 MPa gehalten.

PVB-Verbundglas bietet gute Sicherheit, Schalldämmung und UV-Beständigkeit, jedoch ist PVB schlecht wasserbeständig und löst sich nach längerem Eintauchen in Nässe leicht ab.

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Ionoplast-Zwischenschichtfolie

Die meisten kennen SGP (Sentry Glas Plus), ein von DuPont entwickeltes Hochleistungs-Zwischenschichtmaterial. Doch immer mehr chinesische Hersteller produzieren mittlerweile ihre eigenen Ionoplastfolien. Denn diese Zwischenschichtfolien zeichnen sich durch gute Kantenstabilität und Unempfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit aus.

Der Herstellungsprozess von Ionoplastfolien ähnelt dem von PVB-Folien, und auch hier wird ein Autoklav verwendet.

Mit Ionoplast-Zwischenschichtfolie laminiertes Glas zeichnet sich nicht nur durch hohe Festigkeit aus, sondern besitzt auch nach Beschädigung eine ausreichende Biegefestigkeit, sodass das gesamte Glas nicht aus großer Höhe herunterfällt. Daher eignet es sich besonders für horizontale oder schräge Glasscheiben von Glasbeleuchtungsdächern.

Die Ionoplast-Zwischenschichtfolie wird zwar noch nicht lange für Verbundglasfassaden im Hochbau eingesetzt, ihre hervorragenden Eigenschaften haben sich aber bereits in der Anwendung bewährt. Die hohe Belastbarkeit, Sicherheit und Lichtdurchlässigkeit von Verbundglas mit Ionoplast-Zwischenschichtfolie zeigen sich eindrucksvoll in den Glasfassaden großer öffentlicher Gebäude und Hochhäuser. Auch bei Glasgeländern, Glasböden und Sonnenschutzsystemen bietet die Ionoplast-Zwischenschichtfolie Vorteile hinsichtlich Stoßfestigkeit, Sicherheit und benötigt keine Randversiegelung. Zukünftig dürfte sich ihre Entwicklung deutlich beschleunigen.

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Veröffentlichungsdatum: 08.06.2023